Vogelhaus aus Hartholz Teil2

Vogelhaus aus Hartholz Teil2

Ein Vogelhäuschen würde sich wirklich gut im eigenen Garten machen! In Teil 2 passieren im "Finishing" dann einige Missgeschicke, die es zu heilen gilt. bling

In Teil 1 beginnt die Entstehungsgeschichte.

Uups!

#### Oooh Nein! So ein Misst! Schleifen stand auf dem Programm! Die kleine Schleifmaus hat ordentlich was geleistet. Aber hier haben wir es wohl mit einer klassischen Fehlkonstruktion zu tun. Bei den Frontteilen haben wir nicht bedacht, dass die Rundungen entweder deutlich die Leisten überschreiten sollten. Oder wir hätten die Rundungen so flach, bzw. den Streifen so breit machen sollen, dass die Rundungen eine stabile Kante übrig lassen. So ist eine Sollbruchstelle entstanden, die einfach bei zu viel Krafteinwirkung nachgeben musste! Aber was ist hier passiert? Da sind uns ja beide Seitenteile quasi mittig zerbrochen! Nach einer Denkpause und Begutachtung des Materials ist klar: Dies ist die Sollbruchstelle am Holzleim, die wir vormals mit sehr viel Kraft durch Spanngurte in Teil 1 provoziert haben. So viel Spannung kann ein Holzleim nicht aufnehmen. Also: Noch mehr schleifen!

Überall, wo wir noch schlau gedacht haben, dass viel auch viel hilft, ist das Holz an den geleimten Stellen nun während der Bearbeitung zersprungen.

Eine Denkpause Das Holz ist sehr hart. Es musste viel Spannung aufnehmen. Beim Verleimen haben wir alles richtig gemacht, was man uns beigebracht hat: Gegenläufige Fasern, flach und glatt geschliffene Kanten, den Leim vollflächig auf beide Seiten auftragen... Das hat aber nicht gereicht. Die feinen Spalten zwischen den Hölzern waren zu groß. Wie beheben wir das nun mit vorhandenem Werzeug. Klar war, wer gutes Werkzeug, beispielsweise einen Bandschleiftisch, einen sehr guten Hobel, eine Abrichte, oder einfach nur eine Fräse mit Kopierfräskopf, der kann sich jetzt schnell und einfach helfen. Ah! Kopieren! Das ist ein kluger Einfall. Wir haben überlegt, wie wir am einfachsten, die "schiefen" Kanten so kopieren können, dass sie einander gleichen. Um das Problem zu verstehen, haben wir uns einige Blatt Papier genommen. Wir haben auf die Papiere auf die Vorder- und Rückseiten Kreise und Dreiecke gemalt. Wozu? Damit wir noch erinnern, wo oben und unten ist. Wir haben das Papier mit der Schere in der Mitte längs durchgeschnitten. So, wie wir das Holz auch verleimt haben, haben wir die eine Papierhälfte dann von der Vorderseite auf die Rückseite nach oben gedreht. Die Schnittkanten passten jetzt nicht mehr aneinander. Wenn wir nun die beiden Papierstreifen wie Sandwich-Scheiben übereinander legten, und zwar so, dass die mit der Schere geschnittenen Kanten übereinander lagen, hatten wir klare Sicht auf die nicht passenden Stellen. Das sollte das Rätsel lösen!

Kanten "kopieren" in einfach Also: Das abgebrochene Stück Holz "auf links" drehen, auf das andere Holz drauflegen, die Kanten mit den Fingern fühlen und an so vielen Stellen wie mögliche passend schieben. Dieses Holzsandwich haben wir dann mit einigen Spannzwingen kräftig fixiert und wie die Weltmeister mit Schleifmaschinen bearbeitet. Egal wie krumm es nun werden würde, einzig wichtig war nun, dass es am oderen und unteren Stück gleich ist. Sobald wir dann die vormals abgebrochene Sandwich-Scheibe wieder umgedreht und an die Bruchkante gelegt hatten, passten die Teile perfekt zusammen!


Zugegeben... ein paar Spaltmaße sind noch verblieben. Für's erste gefällt es uns schon sehr gut.

Weiter geht es in Teil 3 mit dem Finale.

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