Vogelhaus aus Hartholz Teil1

Vogelhaus aus Hartholz Teil1

Ein Vogelhäuschen würde sich wirklich gut im eigenen Garten machen! Noch schöner wird's, wenn es den eigenen Wünschen entspricht. Und dieses Projekt machte eine neue Entdeckungsreise in die Welt der Holzbearbeitung möglich. bling

Holzauswahl

Ein besonders schönes Holz wollten wir verrbeiten. Wir, das heißt meine Frau und Ich, haben uns ein gemeinsames Projekt vorgenommen. Wir besuchten also den hieisigen Holzgroßhandel und ließen uns von Borke, Maserung, Farben und Verfügbarkeit inspirieren. Völlig unbedarft entschieden wir uns für ein rotes Holz - beinahe feuerrot. Soetwas hatten wir noch nicht gesehen. Die Maserung ist sehr fein und das Holz sehr kompakt gewachsen. Eine Borke hat das Holzstück nicht mehr. Das Holz hört auf den wohlklingenden Namen Padouk. Wer es im Internet sucht, wird schnell unter Bildern fündig.

Holzeigenschaften

Das Holz, mit seiner feinen Maserung und dem durchaus beachtlichen Gewicht, ist ein Hartholz. Harthölzer haben leider die Eigenart, dass sie mit Baumarkt-Heimwerker-Werkzeugen nicht besonders gnädig sind. Das Holz lässt sich (geeignetes Werkzeug vorausgesetzt) sehr präzise bearbeiten, braucht nur etwas Geduld.

Edit 08/2020

Es ist äußerst Witterungsbeständig, was ich nach einigen Jahren im Freien über dieses Vogelhaus behaupten kann. Leider verblasst es mit der Zeit.

Die Entstehungsgeschichte und was noch geschah

fertiges Vogelhaus im Garten
Sogar unser Eichhörnchenpaar kommt das Vogelhaus regelmäßig besuchen. Den hohen Ständer sehen sie irgendwie nicht als Hindernis.

Vorzeichnen

Klar, so schlau ist man! Wir haben uns eine Zeichnung gemacht. Die Zeichnung (leider habe ich kein Foto davon gemacht) ist in Originalgröße auf Flipchart-Papier angefertig. Sie ist die Vorlage für die Front, die Rückseite und die beiden Seitenteile. Das Vogelhaus soll vorn und hinten in Schwunglinien geschnitten sein und ein spitzes Satteldach haben. Von vorn und hinten soll das Vogelhaus einen großen, rechteckigen Einstieg für die Vögel bieten. Die untere Etage soll eine einladende "Tafel" voll leckeren Futter für die Vögel erhalten. Der Rechteckausschnitt soll sich analog zu den Schwunglinien der Außenseite auch ein wenig wellen. Das Vogelhaus soll auch ein Obergeschoss bekommen, wo ein kleinerer Einstieg für die kleineren Vögel ein hängenden Maisenknödel präsentiert.

Holz zuschneiden

Die größte Challenge in dem Projekt! Wie in jedem Projekt, gibt es eine handwerkliche Herausforderung. Etwas Neues, was ich zuvor noch nicht gemacht, nicht geübt und nirgendwo gelernt habe. Da das Padouk Holz nicht in einem Stück als Wand verwendet werden kann, muss es zu einer Leimholzplatte neu zusammengefügt werden. Vollholzplatten haben im norddeutschen Wetter sehr gute Chancen, dass sie sich verziehen, rollen und vollkommen krumm werden. Am besten verhindern lässt sich das, so haben Experten mir verraten, mit einer neu zusammengefügten Leimholzplatte. Das Holz zersägen wir also in lange, gleichbreite Streifen. Das hat fast eine professionelle Tischkreissäge eines befreundeten Tischlers zerlegt. Die Säge hat ordentlich geprustet! Beim Schnitt haben wir auf einen möglichst geradlinigen und exakten Schnitt geachtet und uns so viel Schleifarbeit gespart. Die einzelnen Holzstreifen haben wir dann wieder nebeneinander gelegt und dann jedes zweite Brett so umgedreht, dass die Faser exakt gegenläufig liegt. Bei den langen Hölzern klappt das noch ganz gut mit Schraubzwingen. Der exakte Sägeschnitt hat gut geholfen, damit die Hölzer gut aneinander passen. Die kürzeren Stücke haben nicht so gut funktioniert. Wir versuchen es daher mit etwas mehr Kraft, indem wir die Streifen mit Spanngurten zusammenziehen. Zum Schutz des Holzes haben wir einfach ein Brett dazwischengelegt. Falls etwas Leim aus der Klebenaht austritt, lässt sich dieses auch einfacher ablösen, als ein festklebender Spanngurt.

Für das erste Leimholzbrett in unserem Leben können sich diese Klebenähte doch ganz gut sehen lassen, oder?

In Form bringen

Die Papiervorlage haben wir ja schon. Auf die Leimholzbretter übertragen wir schlicht die Form und sägen sie mit einer Stichsäge aus. Es hat uns ein paar Sägeblätter gekostet.

Am schwierigsten haben wir uns mit den geraden Strecken für das Dach getan. Geradeaus sägen geht mit einer Kreissäge wirklich besser. Die Schleifmaschine wird's richten. Die Rundungen waren fast schon das einfachste!

Der Innenausschnitt brauchte einen Startpunkt. Den haben wir mit einem 10mm Bohrer direkt dort platziert, wo ohnehin eine "runde Ecke" hin sollte. Das Loch ist groß genug für die Stichsäge. Mit etwas Geduld ist der Ausschnitt ganz brauchbar geworden. Leider ist uns an mehreren Stellen die Säge so krumm gelaufen, dass wir im Nachgang noch viel schleifen müssen.

Das lief ja schon mal gar nicht schlecht. Es geht weiter in Teil 2

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